Um ihre Sicherheit müssen sich die Zeller keine Sorgen machen. Im Ernstfall können sie sich auf die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr verlassen. Das nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Zukunft, wie bei der Inspektionsübung am Samstag eindrücklich unter Beweis gestellt wurde.
Es ist immer wieder ein tolles Bild, wenn alle Abteilungen vor dem Feuerwehrgerätehaus antreten. Denn das sind mit Löschgeistern, Jugendwehr, Einsatzabteilung und der Alters- und Ehrenabteilung immerhin 102 Personen und mehr als zehn Prozent der Bevölkerung.
Hier schafft man es auch, schon die Kleinsten für die Feuerwehr zu interessieren, denn schon seit Jahren macht die Zeller Feuerwehr im Vergleich zu den anderen Stadtteilwehren mit ihrer Nachwuchsarbeit auf sich aufmerksam. Das enorme Potenzial zeigte sich bei den 20 Löschgeistern, die am Samstag komplett angetreten waren.
Nachdem Wehrführer Uwe Reichelt die zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter aus dem politischen Raum der Stadt begrüßt hatte, gab er grünes Licht für die Leistungsschau der Zeller Feuerwehrkräfte. Mit großem Interesse verfolgten auch Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn, seine Stellvertreter Thomas Strößinger und Jürgen Ritz sowie die Feuerwehrkameraden aus Gronau, Bensheim, Auerbach und Schönberg, was die sechs- bis zehnjährigen Löschgeister schon so drauf haben. Mit Eifer rollten sie die Schläuche aus, koppelten sie aneinander, zapften den Unterflurhydranten mit einem Stegrohr an, speisten das Wasser ein und verteilten es. Der Applaus des Publikums war ihnen sicher.
Der Ernstfall wurde dagegen schon von der Jugendfeuerwehr geprobt. Mit zwei Fahrzeugen, Blaulicht und Martinshorn wurden sie vor das Dorfgemeinschaftshaus gefahren, denn hier galt es, einen Brand in der Heizungsanlage einzudämmen und eine Person zu retten. Die Wasserversorgung wurde vom Auto sowie durch den Aufbau einer Saugleitung vom Meerbach sichergestellt. Zum Einsatz kamen Atemschutzträger sowie der Lüfter, und die von einem Löschgeist dargestellte „verletzte“ Person wurde auf einer Trage zum imaginären Rettungsdienst gebracht. Die Aufgabe wurde von den Feuerwehr-Nachwuchskräften bestens gelöst und ebenfalls mit Beifall belohnt.
Für die Übung der Einsatzabteilung ging es dann auf die große Wiese am Ortsausgang kurz vor Gronau. Dort stand entsprechend der Aufgabenstellung ein Lieferwagen in Brand. Es galt eine Person aus dem Fahrzeug zu retten. Während Atemschutzträger das Feuer im Führerhaus bekämpften, um die Person aus dem Fahrzeug holen zu können, waren weitere Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Löcher im Tank des Milchwagens zu schließen, um ein weiteres Auslaufen der Flüssigkeit zu verhindern.
Dann wurde es richtig spektakulär, denn auf dem Fahrzeug wurden auch noch Gasflaschen transportiert, die explodierten. Auch dieses Feuer hatten die Einsatzkräfte relativ schnell unter Kontrolle, auch wenn Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn hier etwas anders vorgegangen wäre und die Flammen von der Seite und weg vom Fahrzeug angegriffen hätte.
Prinzipiell war Karn aber zufrieden mit dem Ablauf und der Vorgehensweise. Auch die Kommunikation untereinander habe gut funktioniert, ebenso die schnelle Verfügbarkeit des Wassers aus dem Bach.
Die auf der Wiese lebenden Hühner, die sich beim Eintreffen der Fahrzeuge mit Martinshorn flugs in ihr Haus geflüchtet hatten, waren wieder draußen und scharrten entspannt auf dem Boden. Nach diesem arbeitsintensiven Samstagnachmittag trafen sich die Brandschützer am Abend beim Kameradschaftsabend zum geselligen Beisammensein. Außerdem standen Ehrungen im Programm.
Quelle: Bergsträßer-Anzeiger
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